Biogents – Science for Your Protection –

Unsere Testmücken

Für unsere Verhaltensuntersuchungen können wir vier verschiedene tropische Stechmückenarten mit unterschiedlichen Aktivitätsspektren und artabhängiger Aggressivität einsetzen. In der wirklichen Welt spielen unsere Laborstämme eine bedeutende Rolle als Vektoren verschiedener Krankheiten. Zwei dieser Stämme sind nachtaktiv (Culex, Anopheles), zwei zeigen ihre Hauptaktivität tagsüber (Aedes). Tag- und nachtaktive Arten werden getrennt voneinander aufgezogen, dabei ist die Photoperiode des Zuchtraums der nachtaktiven Arten invertiert, so dass Verhaltensuntersuchungen mit diese Mückenarten auch tagsüber (aber im Dunkeln) stattfinden können.

Die Biogents Insektarien halten die folgenden Laborkolonien in ständiger Aufzucht: Aedes aegypti (Gelbfiebermücke) und Ae. albopictus (Asiatische Tigermücke) als Vertreter der tagaktiven Arten, sowie Culex quinquefasciatus (Südliche Hausmücke) und Anopheles gambiae (Malariamücke) als Vertreter der nachtaktiven Arten.

Gelbfiebermücken

Die Gelbfiebermücke Aedes aegypti besiedelt vor allem tropische und subtropische Regionen weltweit. Auf dem europäischen Kontinent ist sie seit Mitte des 20. Jahrhunderts nur noch sporadisch nachgewiesen worden, momentan ist sie auf Madeira und in bestimmten Regionen am Schwarzen Meer beheimatet (Türkei, Georgien, Russland). Gelbfiebermücken sind tagaktiv und auf den Mensch als Blutwirt spezialisiert. Neben der Übertragung von Gelbfieber spielen sie auch eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Dengue und Zika, mitunter gefährliche Viruserkrankungen, gegen die es noch keinen allgemein zugänglichen Impfschutz gibt.

Aedes aegypti ist leicht unter künstlichen Laborbedingungen zu züchten, verfügt über ein breites Aktivitätsspektrum und ist besonders stechaktiv; diese Eigenschaften machen sie zu einem beliebten Standardtestobjekt für Verhaltensuntersuchungen jeglicher Art. Die Vorlaufzeit für Wirksamkeitstests beträgt je nach Projektumfang in der Regel zwei Wochen.

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Asiatische Tigermücken

Die asiatische Tigermücke Aedes albopictus war ursprünglich in Südostasien beheimatet, breitet sich aber zunehmend in vielen tropischen und subtropischen Regionen der Erde aus. Zu einiger Berühmtheit gelangte sie in den Jahren 2005 und 2007 als Überträger des Chikungunya Fiebers und somit verantwortlicher Vektor für die Epidemien auf La Réunion und Mauritius im indischen Ozean sowie in der Provinz Ravenna in Norditalien. Neben Chikungunya ist sie außerdem ein potentieller Überträger von Dengue- und Gelbfieber und des West Nil Virus.

Asiatische Tigermücken verfügen über ein breites Aktivitätsspektrum und können ganztägig für Tests eingesetzt werden. Die Vorlaufzeit für die Aufzucht der erforderlichen Anzahl an Testmücken beträgt in der Regel drei bis vier Wochen.

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Malariamücken

Die nachtaktive Stechmückenart Anopheles gambiae ist in Süd- und Zentralafrika sowie auf Madagaskar beheimatet und einer der Haupüberträger der Malaria in den subsaharischen Ländern. Im Vergleich zur ebenfalls nachtaktiven Spezies Culex quinquefasciatus sind Malariamücken etwas aggressiver und zeigen mitunter eine erhöhte Toleranz für bestimmte, repellierende Wirkstoffe.

An. gambiae wird standardmäßig für die Beurteilung der toxischen Wirkung von imprägnierten Bettnetzen eingesetzt, eignet sich aber auch für jegliche Wirksamkeitstests von repellierenden Substanzen. Ihre Aufzucht ist im Vergleich zu den übrigen Arten deutlich aufwendiger, die Vorlaufzeit für Tests beträgt daher in der Regel mindestens vier Wochen.

Südliche Hausmücken

Die südliche Hausmücke Culex quinquefasciatus ist ebenfalls weltweit verbreitet und gehört zu den Vertretern der nachtaktiven Spezies. Sie siedelt sich gerne in der Nähe von menschlichen Behausungen an und ist einer der Hauptüberträger der Filariarsis und des West Nil Fiebers. Im Vergleich zu Aedes aegypti oder Aedes albopictus zeichnet sie sich durch ein engeres Aktivitätsspektrum, geringere Aggressivität und erhöhte Sensibilität gegenüber Schreckstoffen aus.

Sie ist nah verwandt zur nördlichen Hausmücke Culex pipiens und eignet sich daher besonders gut als Modellorganismus für die Entwicklung von Produkten gegen diese auch bei uns heimische Art. Die Vorlaufzeit für Tests an Cx. quinquefasciatus beträgt in der Regel drei Wochen.

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Weitere Arten

Einheimische Stechmücken lassen sich auf Grund ihrer Biologie nur schwer bis gar nicht unter künstlichen Laborbedingungen halten. Produkte gegen einheimische Stechmücken können von daher nur direkt im Feld getestet werden. Tests an weiteren Blutsaugern, wie z.B. Bremsen, Kriebelmücken oder Wadenstechern, sind ebenfalls nur im Feld möglich.

Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, falls Sie ein gezieltes Interesse an einer bestimmten Spezies haben. Durch unser Netzwerk besteht die Möglichkeit, bestimmte Testinsekten zu ordern oder geeignete Biotope für einen Freilandversuch ausfindig zu machen.